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Montag, 9. Februar 2015

Antibakterielles Mundwasser - Selbsttest.

Zähneputzen geht ohne danach folgende Mundspülung ja gar nicht. Schließlich denkt man dabei ja auch ein wenig an die Wäsche. Die Waschmaschinenladung wird zum Schluss ja auch von jeglichen Resten der Reinigungsmittel befreit und so ist doch der Zusammenhang mit dem Zähneputzen richtig.

Zumindest bei mir. Ich putze inzwischen nicht mehr mit dem elektrischen sensorischen Dingsda. Dabei hatte ich ständig Probleme mit dem Zahnfleisch. Die Zähne taten mir oft weh und in meinem Alter durchaus fragwürdig: Ist das so in Ordnung? Muss ich das wirklich? Oder hat der Zahnarzt am Ende doch etwas davon, wenn er mir so ein Ding praktisch in den Mund legt. Der Kauf war getätigt, obwohl ich mir denke, dass sich das sicher auch nicht jeder leisten kann. ...?

Egal wie, das Putzding mit dem surrenden Stromfaktor ist jedenfalls in die Ecke verbannt worden, wo ich sowieso immer das Gefühl hatte, beim Einschalten in der Mundhöhle surrte ein Schwarm Wespen. Und so feierte die gute alte "normale" Zahnbürste bei mir ihr Comeback. Die altbewährte "B ..." (Werbung mache ich jetzt lieber nicht, schließlich habe ich da ja nix davon!) ist wieder mit eingeführt und mit fast sechzig Jahren bin ich nun relativ zufrieden mit meiner Beißwerkstatt.

Das Kauen funktioniert und kann da nicht meckern. Gut, ich bin natürlich fest der Überzeugung, dass die Ernährung dabei ein wichtiger Punkt ist. Kaum Zuckerhaltiges und Weißmehlprodukte genauso.
Ja, das hat schon einiges gebracht. Der Zahnarzt findet kaum noch Karies, das will bei mir schon etwas heißen. In jungen Jahren ging ein Zahnarztbesuch nicht mit einem Termin vonstatten. Ein Odyssee war das jedesmal.

Wie dem auch sei, nach dem Zähneputzen hatte ich dennoch auch immer das Gefühl - ODER WEIL ICH DAS SCHON IMMER SO GEMACHT HATTE? -, dass danach noch eine extra "Frische" als  so eine Art Abschluss oder vielleicht auch Bestätigung sein müsse.

Also muss ein Mundwasser noch in den Zahnbecher. Das fade schmeckende Leitungswasser wird dann richtig zum Highlight.

Da gibt es ja Mundwässer in allen Geschmacksrichtungen. Von Nur-Spülen bis zur Tropfenzugabe alles mit inbegriffen. Ausprobiert habe ich bestimmt gefühlte hundert, was natürlich jetzt etwas übertrieben ist. Zum Schluss bleibt meistens das übrig, was finanziell erschwinglich ist und dennoch den gewünschten Effekt bringt.

Ein Mundwasser mit antibakterieller Wirkung hat sich dabei bei mir etabliert und das nun schon einige Jahre. Denn schließlich will man ja - so las und hörte ich das ja schließlich -, keine Bakterienfamilie horten. Igitt! ... bloß nicht  ... und die damit verbundenen Krankheiten gleich mit inbegriffen.
In der letzten Zeit hatte ich jedoch das Gefühl, das Mundwasser hat so richtig SCHÄRFE!
Vielleicht hatte ich auch zuviel des Guten getan?

Jedenfalls entbrannten sich Bläschen in der Mundhöhle, die so richtig unangenehm wurden und von Mal zu Mal an Zuwachs gewannen. Zuerst dachte ich ja nicht an das Mundwasser, denn antibakteriell ist doch sicher immer richtig oder etwa doch nicht?

Der Blitzgedanke, das Mundwasser wegzulassen, war jedoch genau der Punkt: Ich spülte nach dem Zähneputzen nur noch mit Leitungswasser und die Bläschen waren schon am nächsten Tag fast verschwunden!
Das Antibakterium hatte anscheinend die Mundschleimhaut so sehr gereizt, dass sich Entzündungen bildeten.

Ich benutze nun keim Mundwasser mehr, denn ich finde, Zähneputzen allein ist doch schon Reinigung genug und wenn man sich richtig ernährt ist das Spülen danach einfach ZUVIEL!


Obolus-Forderungen für Artikel im Net

Wühle im Net. Wühlen hat ja auch immer so im Hinterkopf etwas mit Finden zu tun, demzufolge der "Findling" durchaus mit der Lösung des Konflikts im Einklang steht.

In einem Onlineblog lese ich einiges. Über die Welt, ihre Geschehnisse. Erfundenes und demzufolge wahrscheinlich mit inbegriffen Erlogenes springt mir dabei ins Auge. So richtig kann ich einiges nicht nachvollziehen, was auch daraus resultiert, dass die Recherche darüber nicht in mein Fachgebiet weist.

Die Nachrichtenflut überschwemmt mich und scrolle weiter. Nach unten. Nach unten.
Das Aha-Gesicht entspringt mir spontan: Da wird doch glatt ein Betrag gefordert.
Aha? ... also für die Recherche, ob nun richtig oder falsch sei dahingestellt, will der Schreiber einen Obolus, was ich durchaus in Ordnung finde. Allerdings drängt sich mir vom hinteren Stübchen aus nach vorne geschoben der Verdacht auf: Ist das nun rechtens? Darf er das?
Und wenn JA, bin ich mir sicher, dass das auch ins richtige Bankfach geschoben wird???

Ich bin mir nicht sicher. Und überhaupt!
Einfach so meine Bankdaten an unbekannte Quellen zu versenden, macht mich schon etwas nachdenklich und von daher ist der Obolus, ob nun gerechtfertigt oder nicht, eine unsichere Sache, demzufolge der Schreiber seine Forderung zumindest bei mir nicht an den Mann oder vielmehr nicht an die Frau bringt.

Aha-Erlebnis, mit sicherem Ausgang:
WER UNGEFRAGT FORDERUNGEN STELLT, ist mit Sicherheit an der falschen Adresse!? ...

Donnerstag, 8. Januar 2015

Religionen schüren Angst.

Die Stimmung ist immer explosiv, wenn es um Religionen geht. Viele Kulturen, jede hat ihren eigenen Gott. Ihr eigenes Oberhaupt!?
Im Grunde ist nichts bewiesen, so ist meine persönliche Meinung, und daher gibt es für mich kein Oberhaupt, einen Gott, dem ich mich unterwerfen und somit anbeten muss.

Der Gedanke, dass ich diese ganzen Zwänge annehme, lässt mich in Atemnot verfallen.
Allein die vielen Kriege, das Für und Wider solcher "Zwänge", die viele unnütze Zeit (Lebenszeit), die dadurch verlorengeht, in der man für die Menschen wirklich Nützliches bewerkstelligen könnte, sind SINNLOS.

Ich habe einmal gelesen, dass religiöse Menschen ängstliche Menschen sind. Sie brauchen etwas Festes, das ihren Ängsten Halt gibt.
Ängste, die durch Religionen noch mehr zunehmen, denn Zwang und Angst sind eng miteinander verbunden.

Stelle man sich einmal vor, es gäbe keine Religionen. Die Menschen wären unzufrieden. Der Halt, die feste Größe an etwas festzuhalten, lässt vielleicht(?) eine Lücke entstehen.
Persönlich habe ich die christliche Religion "genossen". Wobei ein gewisser Druck (Zwang?) meines Umfelds der Auslöser war. Als Kind ist man formbar. So die frühkindliche Förderung und Forderung.
So hinterfragt sich schnell, warum dies so ist?

Es ist die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft, die die Menschen schon immer brauchten. Der Grund liegt in den Menschen begraben. Er öffnet sich mit jedem Atemzug.

Der Mensch ist ein geselliges Wesen und sucht im wesentlichen nur ANERKENNUNG und ZUGEHÖRIGKEIT.
Das ist der Punkt.
Hat der Mensch also eine feste Aufgabe, wird er sich selten um wabernde Gedankengänge kümmern. Nur wenn es ihm nicht gut geht, seine Vorstellungen nicht erfüllt werden, macht er einen Sprung. Wie ein wild gewordenes Tier, das sein Rudel nicht mehr findet. Das, zu welchem er DAZUGEHÖRT.

Die Aufgabe kommt nicht von ungefähr. Es sind die Vorbilder, die er versucht nachzueifern. Warum?
... er will auch so sein, wie sein Vorbild, sein   G o t t .
Gäbe es keine GÖTTER, sind andere LEITfiguren prädestiniert. Solche, die Stärke zeigen, Führungsqualitäten besitzen und somit "das Rudel" Mensch anführt.

Eine Lösung gibt es sicher nie. Denn Menschen sind eben Menschen.
... die sich gegenseitig wohl immer bekämpfen!?

Sonntag, 4. Januar 2015

Langlauf im Park. Von Schneeräumern verfolgt ...

Anfang Januar. Schnee. Ungewöhnlich in unseren Breitengraden durchaus, denn trotz Klimaerwärmung oder gerade deshalb ein Stern am Himmel. Am Himmel des Winters, der die Dunkelheit dadurch aufwertet. Und ja, für mich das Besondere.
Verbunden mit der körperlichen Bewegung das absolute Abhärtemittel gegen Krankheiten jeglicher Art.
Wenn die Schneedichte bzw. -höhe nicht so vorhanden ist, dann ist laufen angesagt. Für mich zügige und vor allen Dingen auch längere Spaziergänge, die wenigstens eine Stunde betragen.

Ansonsten ist Skifahren angesagt. Auch in der Großstadt lässt sich dies durchführen.
So war ich sehr erfreut, als ich eines Morgens vom Küchenfenster hinausschaute und weiße Dächer erspähte; verschneite Straßen, bis zum obersten beladene Äste mit Schnee an den Bäumen und ja, zwar nicht so positiv,  auch die Schneeräumer, die ihren Dienst erledigten.
Früher wurde ja noch die Schneeschaufel in die Hand genommen, heute ist es die Maschine. Lärm, der die schöne Stille und damit auch Ruhe mit einer Schalldichte zunichte macht, die spontan einem Vergleich mit Düsenjägern standhalten mag.

Trotz allem - oder vielleicht sogar deshalb?!? - hält es mich nicht davon ab, im Keller meine Langlaufbretter zu entmotten und samt Schuhen, ausgerüstet mit Handschuhen, Pulloverschichten und Doppelhosen, bemützt den besten Park anzusteuern. Den schreib ich jetzt aber nicht, sonst bin ich dort am Ende von "Läufern" umgeben und könnte mich somit gleich im Skigebiet etablieren.

Und da Ruhe besonders für Ausgleichssport, eben Wellness, dazugehört, schreibe ich nur, es ist der für mich perfekte Park, um eine Stunde in frischer Luft Ausgleichssport zu betreiben.  Dort gibt es Flächen, Wege ... und auch An- sowie Abhöhen, um auch einmal den Fahrwind schneller genießen zu können.

Für mich ist diese Bewegung, diese ausgleichende Bewegung des Langlaufsports ideal. Die symmetrischen Abläufe, des natürlichen Laufens gleich, beflügelt für mich Körper und auch die Seele. Trübe Gedanken sind schnell verflogen. Im Fahrwind sozusagen.

Ich fahre dann so dahin. Vorgefertigte Spuren brauche ich dafür nicht. Die Freiheit, das richtige Wort dafür, eine Stunde lang genießen und dann ab nach Hause, duschen und so richtig den Frühstückshunger auskosten. Für mich gibt es nichts Schöneres ... in diesen Momenten.

Allerdings - jedes Positive hat bekanntlich immer auch gleich etwas Negatives dabei - dauert die Idylle meist nicht lange, denn die "brummenden Monster vom Küchenfenster" sind da! ... und pauern. Auch und besonders im Park, klar, die Orangenmännlein müssen auch ihre Arbeit tun.

So fühlt man sich so richtig dem Verfolgungswahn unterworfen, wenn der Maschinenlärm immer lauter wird, weil die Schneeräumer immer näher kommen.
Einmal  musste ich sogar mit einem schnellen Satz in einen Schneehaufen an der Seite praktisch mein Leben retten. Haarscharf fuhr die große Schneeräummaschine mit ihrem grinsenden Fahrer an mir vorbei. Klar, das hätte ich mit dem Handy dokumentieren können. Aber weiß man das vorher?

Und da es meist in der Frühe so ist, dass kaum jemand in Parks unterwegs ist und die Wegschaumentalität immer mehr um sich greift, muss man selber schauen wo man bleibt ...

... und wenn es die Rettung in den nächsten Schneehaufen ist. Die Landung zwar unsanft, dennoch lebensrettend ist.

Samstag, 27. Dezember 2014

Die Produktdiskussion an der Kasse.

Vor Weihnachten.
Ich will meinen Coupon einlösen. 5 Euro bekomme ich, wenn ...

ich
  1. den Coupon noch vor Jahresfrist einlöse
  2. das Kleingedruckte beachte, worauf
  3. wörtlich steht: "Dieser Coupon gilt für 1 Produkt ihrer Wahl."
Nicht weiter schwer bzw. verständlich. 
Dachte ich.
Ich laufe also herum. Der Großeinkauf ist schon erledigt. Trotzdem will ich den 5-Euro-Coupon nicht verfallen lassen. Also ist nach meiner Ansicht
  • ein Produkt zu kaufen, das mindestens 5 Euro kostet.
Die Sicht der Dinge ist ja meist verschieden. Deshalb ...
... ich kaufe also ein T-Shirt, Preis 15 Euro, worauf ich einen Nachlass von 5 Euro erwarten kann.
Und weil das Rotkraut günstig war, auch noch ein solches. Knappe 2 Euro für den Kopf.
Damit wandere ich an die Kasse, frage die Kassiererin, ob das so in Ordnung geht, auch weil das Kleingedruckte sicher wichtig ist.
Die Kassiererin schaut mich fragend und etwas mürrisch werdend an und sagt dann 
  • "... ein Produkt ist die Gesamtsumme. Also 1 Teil!
Das interessiert mich dann aber schon. Denn bisher war nach meinem Otto-Normal-Wissensstand, ein Produkt immer ein Stück, ein Teil, etwas zum Anfassen halt. Etwas, das ich kaufen möchte!?
Ist mir deshalb noch nicht untergekommen, dass ich eine Rechnungssumme anfassen bzw. kaufen konnte. Das sind nur Zahlen, und eben nichts zum Anfassen ... oder etwa doch?

Vollends verwirrt, wollte ich die Sache doch näher erklärt bekommen, worauf die Gute ausfallend  und lauter wurde und mir ALS KUNDIN! praktisch die Sprache verbot, eben das Wort abschnitt, mich mundtot machte, indem sie sagte "ein Produkt ist die Rechnungssumme und ... ich diskutiere nicht!", womit die Sache (für sie!) erledigt war.

Darf ich als Kunde etwa nicht einmal mehr fragen, ob ich mein Geld, welches mir ja zusteht aufgrund des Coupons, richtig angelegt bzw. ausgegeben habe? ... und stimmt das auch alles???

Ich lasse mich natürlich trotzdem nicht entmutigen und nehme mein Blaukraut und sage noch: "... das ist 1 Produkt!" außerdem das Shirt und sage weiter, dass es in diesem Falle ZWEI Produkte sind!??

Die Kassiererin offensichtlich in die Enge getrieben, wird rot im Gesicht und lässt mich als Kundin sprachlos natürlich ob der aggressiven Reaktion stehen, kassiert ab und macht weiter.

Ich nehme meine "ZWEI Produkte" (meiner Meinung nach) und verlasse den Diskussionsort, obwohl die Frage noch immer im Raum stand: IST EIN PRODUKT NUN ETWAS ZUM ANFASSEN  oder doch mehr EIN PREIS, EINE SUMME (ein Zahlenprodukt!?)  - etwas UNSICHTBARES ??? somit?
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PS: Natürlich war es in diesem Falle wurscht, denn die 5 Euro sind ja abgezogen worden und so mein Rabatt erledigt, egal wieviele Dinge oder eben PRODUKTE ich nun erworben hatte.
Aus einer Produktion gehen doch Dinge hervor, die dennoch oder eben doch oder sowieso als PRODUKT ausgewiesen werden? Oder sind sie am Ende umbenannt worden in unsichtbare Teile, denn Zahlen sind nunmal Zahlen und von daher dem Produkt zum Anfassen wohl nun doch überlegen??? ...
Ich lasse es für mich so stehen, obwohl ich noch immer ein Fragezeichen in Person war, und
fand es dennoch peinlich - DER KUNDE IST DOCH KÖNIG ODER TÄUSCHE ICH MICH DA WIEDER? -, denn eine Kassiererin in einem Supermarkt sollte erstens schon darüber Bescheid wissen, was auf dem Kassenzettel steht und zweitens auch in vernünftigem Tonfall darüber Auskunft geben können, um den Kunden nicht fragend zurückzulassen.
Denn so kann man sich auch die Kundschaft vermiesen, was der Kassiererin sicher mehr als egal sein dürfte, denn schließlich war es ja einmal nicht ihr Laden, wollte eben weiterkommen, und sich nicht irgendwelchen für sie sinnlosen Diskussion hingeben, die am Ende eh nichts brachten.
Die Schlange an der Kasse war ja in diesem Falle nicht so lang. Nach mir kamen noch zwei Kunden, mit wenigen Teilen, Produkten?, Stücken oder was auch immer. Von daher ...

... ich als Kundin bin mir trotzdem (oder gerade deshalb?!?) sicher, auch mit Zusagen von Coupons nicht mehr in diesem Supermarkt einzukaufen, denn der Ton macht immer die Musik, auch ... und gerade beim Einkaufen!

(zum vorletzten Post, der den Bezug zum Thema aufnimmt Schnäppchenjagd kritisch beäugt.)


Ich suche dann im Internet. Dort steht:
  • ein PRODUKT ist die Summe. Also wenn man etwas addiert, multipliziert o.ä. bekommt man ein Ergebnis, ist somit doch ein Produkt! AHA ... also hatte die Kassiererin doch recht und ich war auf der falschen Fährte???
  • Trotz allem ungeachtet war ich doch hier (als einfacher Mensch und Einkäufer und eben wenig mathematisch begabt) durchaus im Recht(?), denn schließlich soll man doch wissen bzw. erklärt bekommen, was da auf dem Kassenzettel steht. Zumindest hätte sie in freundlichem Tonfall sagen können, dass ich Näheres gerne an der Information erklärt bekomme oder auf einen anderen Mitarbeiter verweisen, wenn sie durch ihre Arbeit an der Kasse unter Druck steht?!???
  • oder bin ich da jetzt schon wieder auf dem falschen Dampfer und die PRODUKTdiskussion lässt das Produkt am Ende weiter im leeren Raum stehen, woraus eine neue Frage entsteht, nämlich:
Ist diskutieren sinnlos?

Montag, 22. Dezember 2014

Texte, schreiben, Bildaussagen. Problemlösung.

Kein Schnee und braune Ödnis draußen vor dem Fenster.
Was bietet sich da an? ... genau, das Tippen am PC.

Schreiben war schon immer eine Therapie. Eine Therapie, in der man sich selbst etwas entschlackt, ja, vielleicht sogar das Wort Entleeren könnte man hierfür nehmen.
Themen gibt es viele. Besonders die täglichen Erlebnisse, Erfahrungen und Aha-Ergebnisse sind es  wert, notiert zu werden. Manches auch für die Öffentlichkeit. Besonders auch, da sich ein Wörtchen Klarheit aus dem Geschriebenen herauspicken lässt. Für sich und die anderen.

Schon des öfteren habe ich selbst nach Werten gesucht, die mich in einem Problem weiter bringen sollten. Was bleibt einem da übrig? Beim Suchen ist ja auch das Finden mit inbegriffen, heißt, wer "wer suchet, der findet" ist durchaus eine wahre Begebenheit. Und nicht aufzugeben, gehört mit dazu.
Das Blättern in Büchern, Heften, Zeitungen, Schriften, das gedruckte Wort auf dem Bildschirm, das schneller verschwunden ist, als es in Sekundentakt aufgerufen wird, bringt das Problem, welches man angehen möchte, ein stückweit weiter weg. Es rückt etwas ab vom Mittelpunkt des Zentrums, des Geschehens.
Bilder, die dazugehörig zu den Texten auftauchen, sind spontane Springpunkte. Sie sagen meist punktgenauer aus, was der Schreiber sagen will. Den Kern dessen, was in den Texten geschrieben steht. In Worten jedoch oft nicht für den Leser greifbar ist.
So macht man sich doch leichter ein Bild von einem Begriff.

Nach vielen Recherchen ist man oft bei dem Punkt angekommen. Entweder das Problem ist gelöst oder wenigstens etwas durchsichtiger geworden oder aber es hat sich durch die vielen unterschiedlichen Lösungswege verschärft, so dass zum Schluss ein Knotenpunkt entstanden ist, der sich noch wirrer anfühlt als am Anfang.

Klarer wird ein Problem auch dann, so meine Erfahrung, wenn sich nicht zu steif darauf konzentriert wird. Heißt, sich selbst und seinen Gedankengängen eine Auszeit zu gönnen, bringt die Lösung des Knotens viel schneller auf den Punkt, als wenn man sich hartnäckig und nur darauf konzentriert.

Ist es nicht so wie mit Arbeiten, die man erledigen soll, und die dann einfach nicht schnell genug vor sich gehen, die nicht flüssig und offen sind?

Ein Problem ist also eine Arbeit, so meine philosophische Auslegung, die praktisch wie auch theoretisch einer Lösung so schnell wie möglich bedarf.

Wie in meinem vorletzten Posting über die "Mathematik, welche bei Ängsten hilft" beschrieben, ist auch die Problemlösung mit diesem Trick schneller zu bewältigen, da das Blockieren der Gedankengänge aufgeweicht wird. Wie eine Welle davonschwimmt und Leichtigkeit und Weichheit an diese harte Stelle tritt.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Schnäppchenjagd - kritisch beäugt.

Ein paar Tage vor Weihnachten.
Alle wiederkehrenden Jahre des Ramschens sind so spontan gesagt der pure Stress. Eigentlich und eigentlich heißt ja bekanntlich das Gegenteil. Also verfällt man in diesen Momenten dem Positiven.

Nicht nur der Reiz des Sparens ist das Finden. Das Schnäppchen, das sich als besonderes Glück herausstellt, und zwar auch bei dem, der das Geld gar nicht mehr zählen kann.
Der Jäger und Sammler aus Urzeiten steckt in uns allen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass in jedem Laden, in jedem Geschäft, der Ursammler sein Spielchen treibt.
Der Kunde ist ja immer der Käufer, und der Käufer will ja sein Geld, das er durchaus nicht immer zum Sammeln nutzt, als Goldgrube anlegen, mit dem Gedanken, es zu vermehren.
So spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Centbetrag oder sogar um Euros handelt. Es geht um das Sparen. Für gute Qualität möglichst wenig auszugeben, um dann dem im Hinterkopf befindlichen Gedanken Nahrung zu geben. Den Rest für etwas anderes auszugeben oder eben anzulegen.
Der Rechenkünstler stellt sich dann automatisch ein. Denn Sparen macht richtig Spaß. Berge erklimmen, etwas schaffen, im Kleinen wie im Großen, das will ja jeder.

Und manches Mal wird aus dem kleinen Sparerfolg tatsächlich ein großer, dann nämlich, wenn man es schafft, die kleinen Hintertürchen zu umgehen, die die menschlichen wie auch automatischen Rechenmaschinen austüfteln, um uns Kleinbürgern das Geld dennoch aus der Tasche zu ziehen.
Vermeintliche Schnäppchen werden schnell zu Gewinnbringern, aber nicht den eigenen, sondern der Geschäftsleute.

Also sind kleine mathematische Rechnereien nicht zu umgehen, wenn man sich selbst nicht betrügen will und so zum Dummian wird, ohne dass man es gleich merkt und später ist dann meist zu spät - der Zug abgefahren.

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So gibt es gerade vor Weihnachten, also vor den Feiertagen, Angebote noch und nöcher.
Die Geschäftsleute geben sich Mühe, sichtlich. Sparen war schon immer der Nutzen. Für beide Seiten - den Käufer wie den Verkäufer.
Aufpassen ist angesagt, wenn es sich um vermeintliche Rabattaktionen handelt. So werden oft 50-, wenn nicht sogar 75 % geboten, um ein Produkt zu verkaufen. Leider ist der Ausgangspreis dem wahren Wert der Ware nicht immer gleichzusetzen. Und oft weiß es der Kunde nicht, welchen Wert die Ware tatsächlich hat. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass eine Kaufaktion mit vielleicht sogar 75 % Ermäßigung sich schlussendlich als Minusgeschäft herausstellt. Und zwar für den Kunden!

Preise, wo man sich fragt, wie sie angesetzt werden, wo die Zahlen herkommen, welche die Summe ausmachen, um dann mit einem Nachlass als Supersparpreis daherzukommen, sind mir schon immer suspekt gewesen.

Oft lässt sich aber aus dem Auf- und Drüberkleber des Preisschilds noch erkennen, welcher Preis als ursprünglicher angesetzt war. Hier stellt sich dann meist schon heraus, dass das vermeintliche Schnäppchen gar keines ist, weil der Preis eh schon von Grund auf so berechnet war.

Das Verhältnis der Ware zum wahren Preis lässt sich mit Vergleichen in anderen Angeboten gut erkennen. Meist ist auch das Kaufen im Internet nicht unbedingt das Superangebot, welches man sich vorstellt.

Letztens habe ich wieder eine Rabattaktion genutzt. Hier ging es um einen Preisnachlass von
25 %. Klingt gut und auf Anhieb rechnet man, wenn ich also etwas für 100 Euro kaufen möchte, kostet es NUR 75 Euro und ist ein gutes Schnäppchen, Sparangebot für den Jäger und Sammler aus Urzeiten, der in uns allen schlummert, so natürlich auch in mir.

Die Geschäftsleute sind ja nicht dumm. Das merkt man schnell, wenn man sich mit der Materie etwas näher befasst. Die Relation ist immer mit eingerechnet, so dass auch hier schnell ein Misserfolg programmiert ist, außer man kauft wirklich nur im Kleinen. So lohnt sich das Rabattangebot doch. Meine ich zumindest.

100-Euro-Preise für Kleidung als Beispiel, sind vom guten Geschäftsmann eh schon hoch angesetzt, so dass immer noch ein Gewinn herausspringt, wenn der Kunde die Rabattaktion nutzt und für das Kleidungsstück oder was auch immer nur 75 Euro bezahlt.

Ich habe mir ein Supersparangebot genommen und einen Pulli, der eh schon im Angebot war und nur 9 Euro gekostet hätte, mit dem 25-%-Angebot verknüpft. So hat mich der Pulli nur 6,75 € gekostet. Für mich ein Schnäppchen. Und der Hintergedanke in mir, dass der Geschäftsmann dadurch Gewinn erzielt, ist praktisch dadurch auf null gesunken. Denn bei dem Preis ist kaum noch gewinnbringend zu handeln - oder etwa doch???
Zwar brauche ich den Pulli nicht, aber die paar Euros konnte ich schon verkraften. Das ist der Hintergedanke sicherlich, den der schlaue Geschäftsmann mit einbezieht.

Von daher nehme ich solche vermeintlichen Schnäppchenangebote erst mal kritisch unter die Lupe und frage mich zuerst: BRAUCHE ICH DAS WIRKLICH?   und
IST DAS VERMEINTLICHE SCHNÄPPCHEN AUCH WIRKLICH EINS???

... und kaufe es (vielleicht?) doch???

---------------- Beim Supermarkt gab es für meinen Lebensmitteleinkauf  einen Coupon.
5 Euro bekomme ich, wenn ich bis zu einem bestimmten Datum den Coupon einlöse.
Eine gute Sache finde ich, auch weil ich dann VIELLEICHT DOCH WIEDER IN DIESES GESCHÄFT GEHE? Allein die 5 Euro sind doch ein guter Anreiz, um dort erneut einzukaufen ...
... vielleicht ...

hier  geht die Gesichte weiter. Völlig anders als ich es erwartet hatte.

Montag, 15. Dezember 2014

Mathematik hilft bei Ängsten.

Lese Zeitung. Die Zeit. 
Magazin. Christian Neuling, Stichwort Bankenskandal Berlin, stellt sich einer existenziellen Seelenkrise. Kommt ins Gefängnis.
Die Tür knallt zu. Stille umfängt ihn. Laute(r) Stille.
Der Bericht fesselt mich. Auch deshalb weil ich mich oder vielmehr eine Situation in meinem Leben darin wiederfinde. Mit Banken habe ich nicht viel zu tun. Mein Konto ist eh kaum nennenswert und STILLE könnte man auch hierfür sagen.

Dass auch Bankenchefs anscheinend Angst verspüren, hat mich den zahlenfressenden und meiner Meinung nach gefühl- und emotionslosen Menschen näher gebracht. Angst ist ein Symptom, das menschlich ist. Und das scheinen sogar Zahlenmenschen zu spüren. Dann nämlich, wenn es ihnen an den Kragen geht. Die Existenzangst eben.

Aus dem Bericht ist herauszulesen, dass solche Menschen nicht in Panik verfallen, sondern im Falle der Not, der Angst, spontan einen Lösungsweg suchen, wie die sprichwörtliche Maus, die das Loch finden will, um aus der Enge zu entfliehen.

Homo faber von Max Frisch soll, so steht dort, während der Flugzeugnotlandung mathematische Aufgaben gelöst haben. Einfache, schlichte, simple Rechenaufgaben - 1 x 1 =1 und 2 x 2 = 4 usw.
Neuling hatte sich so durch die erste Nacht "Seines Schreckens" gebracht. Er rechnete die ganze Nacht, um sich selbst nicht der Panik auszuliefern.

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Als ich dies las, fiel mir der Zahnarzttermin ein. Ein solcher, den man lieber nicht beschreibt. Es ging um Schmerzen. Was auch sonst.
Ich sitze auf dem unumgänglichen Stuhl. Flüchten ist keine gute Idee. Die Schmerzen würden mit mir flüchten und von daher: Da musste ich durch!
Ängste sind ja bekanntlich sehr emotional und sitzen deshalb besonders tief. Solche Momente vergisst man selten, wenn nicht sogar nie.

Und während ich so saß und aus dem Fenster schaute, folgte der Wink des Schicksals.
Das Ziegeldach gegenüber der Praxis bevölkerte Tauben. Zwei genauer gesagt. Sie trippelten auf dem Giebel hin und her. Woraufhin ich sie mit den Augen verfolgte, währenddessen die Werkzeuge klapperten. Werkzeuge, die wenige später in meiner Mundhöhle ein Hexenwerk vollführten.
Der Zahnarzt gab sich viel Mühe. Er kann ja nichts dafür. Trotzdem kriecht die Angst samt den dazugehörigen Schweißausbrüchen immer mehr in einem hoch. So auch in diesem Moment.

Ich sitze also und schaue den beiden Tauben auf dem Dach zu wie sie trippelnd hin- und herlaufen. Sicher ein Liebesspiel, welches mich in diesem Moment der schauernden Zukunftsvision eher wenig bis gar nicht interessierte.
Unbewusst fing ich an zu zählen. Es waren ja nur zwei, trotzdem brachten mich die beiden Tauben auf die Idee, meine Angst mit dem mathematischen Konzentrationsspiel zu vertreiben. Da fiel mir das Zählen ein. So zählt man ja angeblich bis Hundert und schläft dann ein.
Ich versuchte zu zählen. Eins, zwei, drei, vier, fünf ...
schaffte es bis 39 und verfiel dann wieder den Gedankengängen, welche die Jetzt-Situation herbeiriefen.

Das war also nicht anstrengend genug, sagte mein Realismus und so musste die Sache schwieriger werden, um das volle Konzentrations- und ABLENKUNGSmanöver zu praktizieren.
2 x 5 = 10 + 3 = 13 x 3 =39. Da war ich wieder bei dieser Zahl, aber übersprang die Grenze. Nicht zu schwer, denn sonst blockte ja das Auf-dem-PUNKT-bleiben.

Ich wusste nicht mehr, wieviel Zeit verging, denn ich war ja beschäftigt. Mit Multiplizieren, mit Plus- und Minusaufgaben, mit Differenzieren ...
Die Richtigkeit war da weniger wichtig. Wichtig war das Ablenken, dass man sich auf etwas völlig anderes konzentriert und sich nicht in vage Angstgeschichten verstrickt, die dann so, wie man sie sich ausdenkt doch nicht eintreten!

Der Zahnarzt und seine Helfer fingen dann an. Noch immer war ich mit inzwischen schon höheren Zahlenreihen beschäftigt. Ich war erstaunt, dass ich das konnte, wo ich doch eher so Mittelmaß in der Schule war.

Die Angst trieb Früchte, ungeahnte, positive wohlgemerkt. Und so merkte ich kaum noch, was da auf dem Zahnarztstuhl vor sich ging. Und schneller als gedacht, erhob ich mich wieder und konnte nicht mal mehr beschreiben, was und welche Bohrgeräusche und sonstige Unannehmlichkeiten da in meiner Mundhöhle praktiziert wurden.



Sonntag, 7. September 2014

ein Fest für das Volk, sogar mit Opernklang.

Ich gebe zu: "... pssst, aber nicht weitersagen!" ich war schon zwei Jahre nicht mehr dort.

Es ist schon oft so, genau dann, wenn man nahe am Geschehen wohnt, geht man komischerweise nicht hin. Warum? ... da bin ich mir selber keiner rechten Erklärung bewußt, nehme aber an, dass es einfach die Faulheit ist. Je näher, desto weiter weg das Interesse?

Irgendwie hat es mich spontan zu einer Tour dorthin gelockt. So zwischen Mittagsbraten und ein wenig Luft sowieso. Ein Spaziergang davor ist bestimmt eine feine Sache.
Dazu die Sonne schien so am späten Vormittag auch noch und warum auch nicht?

Die Familie hatte sich ein kurzes Match gegönnt und so war die Zeit genau punktrichtig, mal schnell das Rad aus dem Schuppen zu holen und die zehn Minuten hinzufahren.
Um diese frühe Vormittagszeit waren bestimmt nicht die Massen schon ansässig, so dass noch ein gemütlicher Spaziergang ohne Stress und Schubserei drinnen sei.

Das Radfahren ist ja offensichtlich auch bei den Volksfestbetreibern angekommen. So auch die Abstellplätze eine extra Fläche finden durften, was ich gleich mal positiv sah. Anketten kostete schonmal nix, was mich eigentlich schon wunderte, denn was ist denn heute noch kostenlos?

Die Sonne brannte doch recht herunter, was für mich spontan für diesen 7. September 2014 doch ein wenig den Verdacht hochkommen ließ, dass ein Gewitter bestimmt bald brodeln würde. Für mich nicht so interessant im Moment, denn der Rundgang, den ich mir vor dem Schäuferle vorgenommen hatte, das derweil im Ofen daheim bruzzelte, dauerte vielleicht eine Stunde. Da hielt das Wetter garantiert.

Tat es auch. Das am Rande.

Der Rundgang ging vom hinteren Ein- oder auch Ausgang für mich los. Rundum von links nach rechts. Im Uhrzeigersinn spontan eben.
Recht viel geändert hat sich in den zwei Jahren, die ohne mich verflossen (lach), ja nicht. Dennoch irgendwie mehr Ordnung. Die Fressbuden jedenfalls qualitativ zu ihrem Vorteil. Die Genüsslichkeiten entsprachen mehr meinem Geschmack. Kreative Backwerke und mehr Gemüsen. Eine extra variantenreiche Bierbude, mit allerlei Sorten bestückt, gefiel mir. Obwohl ich jetzt vor dem Mittagessen eh keine Zeit mehr fand, eins zu kosten. Aber eine Woche ist ja noch Zeit, da ist bestimmt nochmal ein Stündchen drin, um sich wenigstens mal zum Ausklang eine Halbe zu genehmigen.

Neugierig war ich auch auf die politische Diskussion im Haxn Liebermann. Da stellten sich der
2. Bürgermeister Christian Vogel und unser Finanzminister Markus Söder Fragen und Antworten der Bürgerschaft. Bis ich jedoch das Zelt fand, verging wohl doch zuviel Zeit, sah deshalb gerade noch wie die Kabel zusammengerollt wurden und von den Politikern keine Spur mehr.
Das Zelt war noch recht gut gefüllt. Es war ja auch Mittagszeit.

Bei meinem Rundgang stieß ich jedoch doch noch auf eine nette Begebenheit.
Gewundert hatte ich mich, dass auf dem Volksfest, wo man zwar schon Trompetenklänge ab und an sah, doch eine schwarz bekleidete Mannschaft mit Trompeten und diversen musikalischem Zubehör samt Dirigenten und gestreifte Männlein und Weiblein ihr Stelldichein hielten, die am Rande einer Autoscooterbahn aufgereiht standen.
Dennoch nichts Interessantes soweit. Obwohl man sich an einem Autoscooter sicher mehr Rock- und Popmusik vorstellte denn tiefsinnige Klänge, die da doch mehr in Richtung Oper wanderten.

Die Menschenmenge wurde dichter, was mich neugieriger machte. Ich hatte mich ja vorher nicht informiert, welche Unterhaltung an diesem Sonntag geboten wurde, und war von daher sehr überrascht.
Die Menschenmasse dichtete sich noch mehr zu. Am gegenüberliegenden, eigentlich für Kleinkinder gedachten, antikem Autofahrdienst, so sag ich mal, war Maskerade angesagt. Mittelalterliche Kleidung und wirklich wohlklingende Töne sagten mir sofort: "Das muss etwas Besonderes sein."

Das Besondere war,  wie ich später auf einem Plakat las, eine Erstaufführung der Extraklasse. Die Pocket Opera Comp./POC zeigte hier eine abgewandelte Form des "Freischütz" - in Fahrgeschäften auf dem Volksfestplatz in Nürnberg.
Ich war begeistert und nahm ein paar Aufnahmen mit nach Hause. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen.





 

So ein kleines Highlight vor dem Mittagessen, während daheim das mittägliche Sonntagsschäuferle seiner hoffentlich gelingenden Vollendung entgegen bruzzelte - wirklich fantastisch!

Ein Blick auf die Uhr sagte mir: Es war Zeit zum Zurückradeln, damit der Braten auch noch gelingt. EIN Braten war ja schon mal gelungen: Das Kurzerlebnis mit Schnelldurchlauf auf dem Herbstvolksfest in Nürnberg!
Eine Woche ist ja noch geöffnet, da ist bestimmt noch ein längerer Lauf geplant, der nicht den drängenden Hintergrund im Nacken hat, dass der Braten zuhause anbrennt (tat er übrigens auch nicht, war genau richtig, als ich zuhause eintrudelte).











Donnerstag, 21. August 2014

eine schlimme Pein: Das Radfahren lernen ...

... die Gedanken sich frei ...
Ein spontaner Gedanke, der mir dazu entspringt, wie's vielleicht ein wenig poetisiert heißen mag.
Alte Volkslieder, die doch mit viel Sinn geschrieben wurden und immer wieder Anwendung finden.

Das Fahrradfahren ist ein Punkt in meinem Leben, den ich zu meinen festen Fixpunkten rechne.
Einmal die Freiheit, die mich dabei befällt.
Die Freiheit, das Wissen, jetzt ... ja jetzt ... verlieren sich negative Einflüsse. Sie verfliegen sozusagen wirklich wie der Fahrwind, der wie ein Wegwischen sämtlicher Nebel wirkt.
Klingt vielleicht ein wenig negativ. Aber jedes Negative hat bekanntlich was Positives.  So auch hier.

"Ich kann das blöde Fahrradfahren nicht leiden!", schrie ich förmlich hinaus, wenn die "Traktur" des Zweirades auf mich zukam. Muttern wollte, dass ich das auch kann - weil es eben alle konnten, nur ich nicht.
So war fast jeden Tag nach der Grundschule das Üben angesagt. Ich zuerst ganz positiv der Sache gegenüber eingestellt, hatte nach zahlreichen Fehlversuchen, die dann meist im seitlichen Drehverfahren Richtung Maschendrahtzaun des Nachbarn endeten, dazu noch Schürfwunden aufwiesen, die Faxen mit dem Radeln einfach dicke.
Das Dumme war halt nur, dass das Fahrrad - eigentlich auch nur ein kleines Kinderrad - immens teuer war und von daher musste das mit Biegen und Brechen natürlich durchgeführt werden.
Komme was da wolle, die Tochter musste das Fahrradfahren lernen!

Welche Schmerzen - körperliche wie auch seelisch-drückende - sich in mir allein gedanklich emporschoben, wenn die "Fuhre" wieder stattfand, konnte man sich gar nicht ausmalen.

Einmal - es war wieder so ein Nachmittag - hatte ich das schöne neue Fahrrad so derart demoliert (nach zahlreichen Direkt-Nahverfahren des Maschendrahtzauns des Nachbarn auch wirklich kein Wunder), dass Muttern tatsächlich einige Tage Ruhe gab.

Mit Erleichterung und totaler Befreiung sah ich die Sache als erledigt an. Allerdings ...
... hatte inzwischen die Erpressung, das Teil beherrschen zu müssen, doch eine gewisse Wirkung in mir hinterlassen, so dass ich klammheimlich das Mordsgerät aus dem Schuppen holte und meine eigenen Erfahrungen damit machte.

Mutter sollte es nicht wissen!

... eigentlich ... wenn ich mir das so überlegte ... fand ich das Fahren dann doch recht schön!? ...

Der Fahrwind, der - wenn auch nur flüchtig - einer gewissen Freude des Eroberns Ausdruck verlieh  - hatte was ....

Ideen kamen mir oft spontan, weshalb mir auf einmal der rettende Wink wie ein Funken entgegensprühte. Der Funke äußerte sich darin, den kleinen Hügel vor dem Haus als Versuchskaninchen zu missbrauchen. Das zwar inzwischen eiernde Hinterrad ignorierend, schob ich ganz mutig das Vehikel zur Hälfte - ganz nach oben, war dann doch zu offenbar! - hinauf, drehte es um, setzte mich flitzeschnell auf den Sattel und trat wie besessen in die Pedale.
... es sollte rollen, rollen, rollen und nicht in die Schräge gehen ... und das tat es dann auch tatsächlich!

... und wie durch ein Wunder ging es durch die anscheinend rasendere Fahrt;
ich fuhr!!! ... fuhr mit dem Fahrrad! .... fuhr, rollte ... ja ... sauste fast!

Freude, obergroße Freude! ... ich hatte das Fahrrad erobert!
Der Stolz wuchs mitsamt meinem Selbstbewusstsein ins Unermessliche.
... so sehr, dass ich nach ein paar Versuchen den Hügel von ganz oben eroberte.

Eine Freundin kam zufällig vorbei. "Wart, ich hol auch mein Fahrrad", meinte sie, als sie mich so von der Anhöhe heruntersausen sah.

Schön!!! ... womit ich sagen will: WO EIN WILLE IST, IST IMMER AUCH EIN WEG! ;)

UND: Das Fahrradfahren ist bis heute mein Lieblingsausgleichssport, den ich noch immer mit viel Freude und Ausdauer ausführe.

"Ohne mein Rad bin ich ein halber Mensch", sage ich oft zu meiner Familie.
... und das ... stimmt wohl auch.

Samstag, 12. Juli 2014

... und draußen bellt ein Kind.

Es ist Samstag. Ein angenehmer Julitag reicht über den Mittag. Meinen Kaffee habe ich heute spät getrunken. Es halb zwei; halb zwei nachmittags.
Manchmal verdecken ein paar zügige Wölkchen den Himmel. Ein sanfter Wind lässt sie ziehen.
Ich denke über den weiteren Ablauf des Tages nach, als plötzlich eine Frau mit Hund und einem halbwüchsigen Jungen die Straße entlang kommt. Nichts Ungewöhnliches soweit.

Der Junge ist recht blass, rothaarig, was nun auch nicht außergewöhnlich erscheint. Der Junge trägt eine lange Hose, den Oberkörper bedeckt kein T-Shirt. Auch nicht weiter tragisch. Sie laufen gemütlich den Weg entlang. Ein Bauzaun umgibt eine brachliegende Fläche, auf der zukünftig gebaut werden soll. Der Bauzaun macht Lärm. Eigentlich nicht.

Die drei bleiben am Bauzaun stehen. Stehen auch deshalb, da der Junge sich am Bauzaun festgekrallt hat. Er rüttelt ihn. Es lärmt, wie eben ein Bauzaun lärmt, wenn man ihn ständig rüttelt.  Ich schaue nun genauer hin. Der rothaarige Schopf geht immer im gleichen Takt. Mit dem Rütteln des Zauns. Dabei stößt er seltsame Laute aus. Das dauernd Gleichbleibende macht mich stutzig: Das ist kein Jungenspiel mehr.

Die ihn begleitende junge Frau macht wenig Anstalten, ihn von seinem Vorhaben, den Zaun ständig zu rütteln, abzubringen. Sie schaut unbeteiligt. Der Hund ist ruhig. Es kennt offenbar solche Situationen. Der Junge ist nicht normal. Es erschreckt mich. Mitleid kommt bei mir auf. Dieser junge Mensch, sein Leben noch vor sich, im Anflug der Manneskraft, und es doch niemals richtig bewußt werdend.
Er bellt. Es klingt wie ein aus tiefster Brust kommendes Bellen. Wie ein Anfall von Keuchhusten. Immer wieder in kleinen Abständen. Abwechselnd mit spitzen Schreien rüttelt er weiterhin am Bauzaun.
Dann nimmt ihn die junge Frau kurz weg. Sie gehen um die Baustelle herum, auf die andere Seite,  dort setzen sie sich auf den Gehsteig. Der Junge stößt weiterhin spitze Schreie aus, die von keuchhustenähnlichem Bellen in kleinen ruhigen Abständen, in denen er immer den Kopf hin- und her dreht, begleitet werden.
Dann zieht er spontan seine Schuhe aus. Wirft sie auf die Straße. Die Straße ist ohne Verkehr. Es ist eine verkehrsberuhigte Wohnstraße. Die Frau steht auf und holt den Schuh wieder. Zieht ihn wieder an. Worauf der nächste Schuhe in halbhohem Bogen durch die Luft fliegt.

Auf dem angrenzenden Rad- und Fußweg kommen Menschen heran. Sie schauen. Manche bleiben auch verwundert stehen. Dann gehen wie weiter. Die seltsamen Handlungen des Jungen berühren sie dennoch. Es ist fremd. Fremdheit macht unsicher.
Unsicher etwas gehen sie auch weiter.
Manche sagen auch einfach: "Der spinnt ..."

Das sind solche Situationen,  Momente, Begebenheiten, wo man doch froh ist.
Froh, dass man "normale" Kinder bekommen hat. Das Leid nicht mit ansehen muss. Obwohl der Leidtragende ja nicht das Kind ist, sondern doch mehr die Begleitenden. Die, die sein Leid mit ansehen und begleiten müssen.
Denn helfen, helfen kann man nicht.

("Sie" = ich; reale Begebenheit)

Sonntag, 6. Juli 2014

Handytickets für die U-Bahn - es lebe die schnelllebige Zeit ...

... so könnte man auch meinen.

Fahrkartenautomaten sind ja immer so aufwendig. Aufwendig auch deshalb, wenn man als Brillenträger schonmal auch deshalb Zeit investiert, seine Lesebrille herauszukramen, um den kleinen Buchstaben auf dem Bildschirm Herr zu werden.

So dauert es manches Mal doch ein Weilchen, so viel "Weilchen", dass die Bahn dann vor der Nase wegfährt, weil man ja immer noch am Fahrkartenautomaten steht, die Brille vielleicht ja wenigstens schon gefunden hat, aber mit den vielen Anweisungen einfach auf keinen grünen Zweig kommt. Zum Ende hin dauerte es dann so lange, dass oft die nächste Bahn fällig wurde oder aber man eine Viertelstunde mehr hätte einplanen müssen, auch weil mans nicht gebraucht hatte - bisher.

Der Himmel zeigt starke Bewölkung. Noch mehr: Es ist ziemlich dunkel, zu dunkel, zieht schnell heran.
Es zeigt, dass das Radfahren dann doch eher flach fällt, wenn man nicht wie eine tropfnasse Maus zu einem wichtigen Termin kommen will.

Es ist noch recht früh. Vier Uhr morgens. Um sechs muss ich an Ort und Stelle sein. Zwar in der Stadt, aber dennoch zu Fuß fast ein wenig zu weit. Auch die Faulheit so in der frühmorgendlichen Stunde lässt mich den Gedanken hegen, doch lieber mit der Bahn zu fahren. Mit der U-Bahn. Das geht schnell. Meistens.
Ich schaue in mein Portemonnaie. Das Kleingeld ist ja reichlich, von daher könnte ich es machen: Vorher schnell eine Karte kaufen und los gehts!
Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte - Essen am Morgen bleibt mir eh im Halse stecken -, noch die Dusche und anziehen. Dann war noch Zeit. Zeit zum Überlegen: Ist das jetzt gut oder soll ich doch lieber den Drahtesel aus dem Keller holen?
Die vielen Stufen rauf und später ja auch wieder runter, haben mich dann doch eher zu dem Gedanken geschoben, die U-Bahn zu benutzen.
Weit ist es ja nicht, so gesehen, eigentlich kein Problem.

Da dann doch noch etwas mehr Zeit war, habe ich im Internet die Fahrpläne studiert, damit ich pünktlich die günstigste Bahn erwische, um dann nicht angehetzt anzukommen. Ich hatte mich für 5.33 Uhr entschieden. Das passte prima und war dann noch eine Viertelstunde vorher an Ort und Stelle.
Die Fahrpläne haben mich dann in ihren Bann gezogen. Die Preise besonders. Welche Fahrkarten waren günstig. Für welche Strecken und für welche Zeit kann man sie benutzen und auch: Wie schnell kann man sie bekommen?

Seit dem Herbst vergangenen Jahres gibt es also auch Handytickets für das Nürnberger Verbundnetz. Man muss sich nur registrieren und schon kann es losgehen. Schnell mal eine Fahrkarte kaufen. Die Abbuchung per Lastschrift oder auch Kreditkarte - alles kein Problem.
Das Problem liegt wohl eher in der Sache, welche ein wenig Übung erforderlich macht!

Übung vielleicht mit den technischen Details, wie sie ja auch für den Fahrkartenautomaten angebracht ist!?

Ich lese mir also die Anleitungen durch, komme zu dem Ergebnis: das ist leicht und gut machbar, worauf ich mich entscheide, jetzt und spontan gleich mal eine Fahrkarte zu kaufen, die Sache praktisch zu testen.
Mit ein paar Klicks prangt mir eine Seite entgegen, auf der es dann zum Schluss heißt: "Die Fahrkarte ist kurz vor der Fahrt zu erwerben!", was soviel heißt, wie schnell schalten und auch gleich loslegen, denn sonst wäre die Karte ungültig!
Bei einer Einzelkarte sowieso. Andere Fahrkarten sind natürlich auch früher zu kaufen, denn sie gelten schließlich uneingeschränkt - jedenfalls fast.

Eine Einzelfahrkarte will ich mir auch kaufen, denn heimwärts werde ich zu Fuß gehen, was ich oft mache, um mich nach anstrengenden "Timings" zu entschleunigen. Laufen tut dann einfach gut!

Da die Wegstrecke ja nicht allzu weit ist, nahm ich doch an, dass eine Kurzstrecke reichen und der Preis bestimmt nur etwas über einem Euro liegen würde. Beim genaueren Studieren der Preisliste hielt ich doch etwas die Luft an: FÜR EINE KURZSTRECKE VERLANGT DIE VGN DOCH SAGENHAFTE 1,70! Was für mich schon nahe an die 2-Euro-Grenze heranreicht.
Zwei Euro, für die ich zum Laufen eine halbe Stunde bräuchte?!

Ich schaute hinaus. Der schwarz verhangene Himmel deutete doch darauf hin, dass vielleicht etwas mehr als NUR ein paar Tropfen aus dem "Geschenkpäckchen" fallen würden und ein Regenguss mich auch beim Zu-Fuß-gehen, obwohl mit Regenschirm bedeckt, zu einer Wassermaus werden ließe.  Und das wäre wohl optisch nicht so vorteilhaft für mich.

Kurz vorher sollte man das Einzelticket also kaufen. Es ist dann wenigstens entwertet und diese Tätigkeit entfällt schonmal. Was angesichts der frühen Morgenstunde jedenfalls eine Erleichterung darstellt.
Trotzdem und außerdem MUSS DAS TEIL ERST GEKAUFT WERDEN!
Was bedeutet: Zeit investieren.

Dann hatte ich noch etwas eingepackt und bis ich so aus dem Haus kam, war ich doch wieder zeitlich knapp bemessen.
... und wie ging das wieder mit dem Handyticket? ...  das war doch eine schnelle Sache ... ABER !!!

... das Problem war einmal,  dass ich in der Eile mein Handy nicht so schnell finden konnte und dann feststellte: Wo war die Seite wieder?
... weshalb ich meine Brille aufsetzte und die Fahrkarte lieber am Automaten kaufte, das ging dann doch schneller ... :)

Ein Handyticket hatte ich dann zwar keins, aber wenigstens einen gültigen Fahrausweis, der mich vor den kritischen Augen eines Kontrolleurs nicht blass werden lässt.

Meine Bahn um 5.33 Uhr erreichte ich, hatte sogar noch zwei Minuten Zeit, um auf dem Handy die genaue Anleitung nochmal durchzulesen: WIE LÖSE ICH EIN HANDYTICKET FÜR DIE U-BAHN! ??? um beim nächsten Mal zügig und schnell bei der Sache zu sein. Denn ohne Übung gehts nichts, auch nicht das schnelle Lösen einer Fahrkarte auf dem Handy, wo man zum Schluss dann doch wieder auf die altbewährte, obwohl auch Übung erforderliche Taktik des Lösens am Fahrkartenautomaten umsteigt.


PS: Den Stadtteil habe ich entfernt.

Freitag, 4. Juli 2014

Diebe haben vieeel Zeit ... besonders vormittags.

... laufen  unauffällig spazieren, spähen in Ruhe das "Objekt ihrer Begierde" aus, um dann im passenden Moment spontan zuzuschlagen.

Das war schon immer so.

... und schließlich kann es ja praktisch jeder gewesen sein.

Eine ruhige Wohnlage sagt noch lange nichts darüber aus, ob man auch SICHER ist. Gerade die Ruhe und Idylle lässt vieler Diebe Herzen manche Takte höher schlagen. Allein, da könnte was zu holen sein, lässt sich schon oft aus dem Äußeren erkennen.

Vielleicht darf man das ja nicht öffentlich sagen, aber seit die Grenzen praktisch grenzenlos sind, steigt die Kriminalität an. Das lässt sich nicht leugnen.
Bisher fühlte man sich sicher. Doch Kleinigkeiten sind es dann doch, die einen immer mehr nachdenklich stimmen.
Die Raserei auf den Straßen - noch dazu in der Innenstadt - lässt sich offenbar nicht eindämmen. Manchmal beschleicht einen doch das Gefühl, dass gerade Verbote noch mehr "Aufmüpfigkeit" hervorrufen. Aber wie soll man auch dagegen angehen?
Vielleicht sind es auch die vielen Einengungen. Überall noch mehr Tempolimits, dabei will man doch sein teures Auto zeigen. Besonders die Grenzen testen. Nur: Wo soll und vor allen Dingen darf man das denn tun?
Es gibt nirgends "Rennstrecken", wo die PS-starke Technologie getestet werden darf. Zumindest schon gar nicht in einer dicht besiedelten Gegend. Ist ja auch verständlich.  Und manche ruhige Straße lädt dann doch verstärkt dazu ein. Allein der kürzliche Unfall einer 18jährigen Skaterin auf der Großen Straße in Nürnberg, wo jegliche Vernunft zum Stillstand kam.
Tempolimits nutzen da wenig. Denn Schilder sind besonders für alkoholisierte Fahrer nicht mehr wahrnehmbar.

Das hat jetzt sicher nicht so direkt etwas mit der steigenden Kriminalität zu tun. Oder vielleicht doch ein wenig?

Die Verkehrslage ist oft prekär. Täglich staut es sich.  Die Öffentlichen streiken dazu. Wie soll man dann zu seinem Ziel kommen? Da bietet sich doch die altbewährte Methode an: DAS FAHRRAD!

Schon immer ein billiges und dazu noch gesundes Verkehrsmittel. Und ein Parkplatz ist garantiert sicher. Für den Regen gibt es ja schließlich praktische Kleidung.  Das einzige Manko ist dann vielleicht der innere Schweinehund, die Faulheit schlechthin, die der Radlerei entgegensteht.
Und natürlich oft der Zeitdruck.
In großen Städten wie z.B. München sieht man aufgrund des täglichen Stauaufkommens sehr viele Fahrradfahrer, die sicher nicht der unteren Arbeiterschicht angehören. Mit Anzug und Krawatte, Aktenkoffer sieht man die durchaus bessere Gesellschaft durch das Verkehrsgetümmel flanieren.
So ein Fahrrad ist also nicht nur Freizeitbeschäftigung für das Wochenende, sondern ein Allround-Fahrzeug, das vom täglichen Einkauf bis zum sportlichen Event auch das Arbeitsleben mit einbezieht. Da bietet es sich an, dass es zur Grundausstattung eines jeden Haushalts gehört.

Der Radboom ist bestimmt auch daher ungebrochen, wenn nicht sogar noch verstärkt. Auch aufgrund der immer dichter werdenden Bevölkerung. Viele jedoch können es sich nicht leisten - haben nicht die finanziellen Mittel -, ein Zweirad anzuschaffen. Gebrauchte Fahrräder sind daher willkommen. Sie bieten genau das, was besonders der Mittellose oder zumindest der immer knapp bei Kasse Befindliche als ideale Lösung sieht.

So verzeichnet mit Sicherheit der Handel mit gebrauchten Fahrrädern ein Umsatzplus, mehr noch als vor Jahren, wo sich jeder lieber ein neues Rad gekauft hatte. Neu muss nicht immer besser sein.  Billigware, heißt wo die Qualitätseinbußen eben beträchtlich sind, ist nicht angesagt. Den Preis dafür investiert man dann doch lieber in ein gebrauchtes, dafür technisch einwandfreies, obwohl überholtes Zweirad. So ist man sicher, einmal gute Qualität erworben und zum anderen Geld gespart zu haben. Ein paar Kratzer am Lack schaden schließlich der Fahrtüchtigkeit nicht und denkt dazu noch an die eventuellen Diebe, die dann vielleicht doch eher Abstand davon nehmen.
Ein schon gebrauchtes Fahrrad lässt sich bestimmt schlechter verkaufen!???

Angesichts des immer schwächer werdenden Haushaltsbudgets, würde ich eher auf das Gegenteil tippen. Da ist die Überlegung da, sich lieber ein gebrauchtes anzuschaffen, anstatt verschuldet von Monat zu Monat zu pilgern. Das gesparte Geld lässt sich schließlich in anderes investieren, das man auch noch dringend bräuchte.

Ein Billigrad war auch bei mir angesagt. Aus obigem Grunde und auch mit der Überlegung, ein Zweit- oder vielmehr Ersatzrad ist ideal. Ideal deshalb, da schnell mal ein Malheur passiert, ein platter Reifen das totale Aus bedeutet. Und ausgerechnet dann, wenn man es noch eilig hat, die Bahn vielleicht auch noch weggefahren ist, und man dann auf jeden Fall mit Zuspätkommen rechnen müsste.

So ist es eine feine Sache, den zweiten Drahtesel schnell zur Hand zu haben. Das Reparieren lässt sich dann noch etwas aufschieben und in Ruhe einplanen.

Gedacht, getan. Das Zweitrad ist zur Stelle. Günstig erworben von einem Fahrradhändler, der sich auf Gebrauchträder spezialisiert hatte. Eine Probefahrt getätigt. Alles war in Ordnung und technisch einwandfrei, von daher der Kauf perfekt. 200 Euro, obwohl kein Markenrad, doch für mich ok,  besonders, da ich beim Probefahren gleich mit der 7-Gang-Nabenschaltung Freundschaft geschlossen hatte.

Drei Monate in Betrieb und bestimmt schon hundert, unter Garantie noch mehr Kilometer mit dem Rad absolviert. Das leichte Quietschen war nicht so schlimm. Ein wenig Öl und Säuberung und wieder war es top!

Oft stelle ich das Fahrrad einfach vor das Haus, wovor sich ein Fahrradständer befindet. Darin ketteten auch andere Hausbewohner ihr Fahrrad an. Gut getarnt in der Mitte, da es nach meiner Meinung eher unauffälliger wirkt, von Dieben vielleicht auch weniger Beachtung finden würde. So auch dieses Mal.

An einem ruhigen Tag - vormittags flanieren wenige Leute vorbei -, fange ich schon zeitig an mir Gedanken über das Mittagessen zu machen. Es ist kurz nach zehn. Mein Blick aus dem Küchenfenster hinunter auf die Straße sagte mir, es tut sich nichts draußen. Ruhe ...
Oft sind gerade solch ruhige Tageszeiten anscheinend ideal, in die sich Verbrechen perfekt in den Tagesablauf hineinschieben lassen. Meinen könnte man es zumindest.
Irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, einmal kurz nach unten zu gucken, über die Balkonbrüstung einen schrägen Blick zu wagen. Auf mein an den Fahrradständer gekettetes Rad. Mit einem kräftigen Schloss hatte ich es miteinander verbunden.
Alles ruhig. Keine Menschenseele draußen. Die Fahrräder alle vorhanden. Auch das meinige.
Wie schön. Ich ging wieder hinein, um mich der Vorbereitung des Mittagessens zu widmen, vertiefte mich darin. Dann läutete es. Es läutete auch nebenan.
Ich schaute nicht hinaus, meinte es wäre der Postbote, der sicher beim Nachbarn seine Ware an den Mann brachte und kümmerte mich nicht weiter darum.
Irgendwie war ich dann aber doch neugierig. Es ließ mich instinktiv nicht los, hinauszuschauen. Unten, vor dem Haus, stand ein Polizeiwagen. Zwei Polizisten stiegen aus. Sie gingen zu den Fahrrädern. Nicht weiter interessant soweit. Doch es wurde dann mehr als interessant!
Jemand rief von unten zu mir hoch: "Ist das nicht ihr Fahrrad oder wissen sie vielleicht, wem es gehört?" und deutete auf ein weißes Damenrad mit Korbvorsatz.

Und natürlich wusste ich, wem das Rad am Fahrradständer gehörte! Es war meins!
Allerdings schien etwas damit nicht zu stimmen, denn der eine Polizist fragte, ob ich einmal herunterkommen und bestätigen könne, dass mir das weiße Fahrrad auch wirklich gehört.
Jetzt verstand ich nichts mehr. Was war da los?
Ich ging hinunter  - und dachte mir beim Hinuntergehen, vielleicht ist das gebrauchte Rad ja einmal  gestohlen worden und dann verkauft? - schaute mir die Sache genauer an.
Der Polizist erklärte, dass ein Hausbewohner einen kräftigen Mann mit Werkzeugtasche vor dem Haus ein paarmal auf- und abgehen sah. Das kam ihm seltsam vor und behielt ihn im Auge.
Sah dann auch, dass dieser Mann (Typ lustigerweise Panzerknacker wie bei Donald Duck) mit einer Zange das Fahrradschloss knackte. Und gerade als er es geschafft hatte, ging er hinaus.
Das erschreckte den Dieb anscheinend so spontan, dass er kehrt machte und verschwand.

Eine lustige Geschichte. Irgendwie und doch wieder nicht.
Glück im Unglück hatte ich jedenfalls und dankte dem Hausbewohner. Obwohl noch jemand anderer, den ich jedoch nicht kannte, per Handy sofort die Polizei anrief.
Der Dieb konnte durch die Aufmerksamkeit des Hausbewohners gut beschrieben werden. Und sicher wird er sich so schnell nicht mehr zutrauen, gerade vor unserem Wohnhaus an einen Diebstahl überhaupt zu denken. Angesichts so aufmerksamer Hausbewohner tut sich da jeder Dieb schwer.
Würde es noch mehr solch interessierte Menschen geben, könnten viele Verbrechen von vorneherein vermieden werden.

PS: Wenn ich jetzt nicht zuhause gewesen wäre, wäre mein Rad trotzdem nicht mehr da. Die Polizei hätte es mitnehmen müssen. Zur Sicherheitsverwahrung. Und ich hätte den Schrecken wohl länger zu tragen gehabt. Obwohl es ja gottseidank noch "gerettet" werden konnte.
Ich musste einen Nachweis erbringen, dass dieses Fahrrad auch mein Eigentum sei. Froh war ich da,  dass ich doch ein recht ordentlicher Mensch bin, und Belege aller Art gut aufbewahre.
Die Sache war dann auch schnell erledigt.
Das Rad steht nun vorsichtshalber erst mal gut weggesperrt. Man weiß ja schließlich nie ...







Sonntag, 29. Juni 2014

WM 2014 - Deutschland/USA - ungeahnt brichts aus dem Dickicht.

Fußball ist echt nicht mein Ding. Manche Dinge bekommt man auch so mit.
An einem sonnigen Abend. Es herrschte Stille im sonst so lebhaften Park.
Spiel Deutschland gegen die Amis (die Amerikaner oder auch die Staaten) war im Gange.
Für mich eher so, dass mich die "Atmosphäre der Ruhe" anzog. Verkehrsstraßen, die zu diesem Zeitpunkt abends um sechs proppenvoll waren und Hupkonzerte sich mit Verkehrsdränglern aller Arten vermischten, offenbarten ihre wahre Schönheit.
Schönheit in dem Sinne, dass man sich mal so richtig den Asphalt per Vergrößerungsglas verinnerlichen konnte/könnte, so man wollte. (Spaß)

Mit dem Radl eine schöne Innenstadttour ist da genau richtig. Hinunter zum Wöhrder See. Da ist ja immer der Bär los, wies im Plattdeutschen heißen mag.
Die quellenden Menschenmassen fehlten zu diesem Zeitpunkt völlig. Stattdessen satte gezählte Menschenzahl von sagenhaften drei Stück, wies oft in den Medien so angesagt wird. Ein halber war dann höchstens noch ein Hund. Aber nicht mal den konnte man ausmachen.

Weiter vorne die Bierlaube, woran die Sinneseindrückenanlage grenzt. Da konnte man die gepressten Menschenmassen, allesamt auf Biertischen sitzend und in eine Richtung magisch schauend, ausmachen. Blickrichtung folgend dann ein Flachbildfernseher, worauf, wie's halt beim Fußball so passiert, zweiundzwanzig Mann einem einzigen schwarzweißen runden Etwas hinterherhecheln, nicht wissend anscheinend, dass ein paar hundert Meter weiter Richtung Innenstadt durchaus ein neues Exemplar in bestimmt auch 22facher Ausfertigung käuflich zu erwerben ist.
Gut, Fußball ist eh für mich nicht recht fass- und greifbar, von daher ...

Ich setze mich am Ufer der Pegnitz auf eine Parkbank. Das Ufer ist mit dichtem Busch- und Blattwerk kleinerer und größerer Standards umsäumt. Recht idyllisch also.
Ich genieße den Ausblick auf die vor mir liegende Grünanlage, auch einfach und schlicht Wiese genannt. Die Ruhe schon wirklich bemerkenswert.

Ab und zu fährt in halbem Meter Abstand ein Radfahrer in gemütlicher Ruhe vorbei - anscheinend will der die Ruhe nicht durch Hektik zerstören. Weiter rechts dann etwas gedämpft der Lautsprecher des Fernsehers. Stille. Alles hört und schaut magnetisiert auf die Flachbildwirkung.
Ein Tor ist noch nicht gefallen, sonst wäre die Ruhe längst dahin.

Dann wird mir die Ruhe doch ein wenig zu viel und stehe auf, nehme meinen an die Bank gelehnten Drahtesel und will ein paar Schritte gemächlich weitertraben. Genau in diesem Moment raschelts. Im Gebüsch. Vor mir. Ich kann nicht recht ausmachen was es ist.  Größer muss es schon sein. Vielleicht ists jemand, der die Idylle näher wollte und womöglich die Füße in den Fluss baumeln lassen wollte?
Eine kleine, doch schon zwei Meter hohe Neubuche wedelte beträchtlich hin und her. Nein, es wehte kein Wind, eher gar kein Lüftchen bewegte sich ansonsten.
Jetzt wirds aber doch mehr als interessant. Ich schaue näher hin. Doch etwas unsicher. Die Neugier siegte trotzdem.
Ein großer brauner Kopf lugt zwischen den Bäumen hervor. Recht groß. Ein Tier! ... war schonmal gewiss. Kein Mensch säumte ansonsten den Weg. Nicht die Wiese.
Mich lauste der Affe ... wie ich vielleicht spontan die Sachlage ausdrücken würde: EIN BÄR!?!

Zwei dunkle Knopfaugen schauten mich an. Ich schaute zurück. Ein kurzer Moment der Unsicherheit auf beiden Seiten. Nee, ein Bär mitten in der Stadt, ist wohl unrealistisch.

... dann fiel die 2-Meter-Neubuche mit einem Knack von unten und schnellem Rascheln um. "Der Bär" zeigte sich beim Umdrehen. Jetzt war ich doch erleichtert: Es war kein Bär oder sonstiges Untier, es war ein ausgewachsener Biber, der sich da bei Ruhe im, vielmehr vor dem Gebüsch sein Nestmaterial zusammensuchte und sich ansonsten offenbar wenig mit der Angst beschäftigte, es könnte vielleicht Gefahr für ihn drohen.

Für mich war der spontane Schrecken allerdings schon groß und gottseidank beendet, ... wenn man so überrascht wird - ein kleines Monstrum im Gebüsch wohnt und sich nach Lust und Laune bemerkbar macht, dann war die Angst eher auf alle Fälle meinerseits.

Biber sind ja gottseidank keine Menschenfresser. Menschenerschrecker schon eher. Besonders, wenn man einfach nicht mit ihnen rechnet, nicht wissend, welche Größe so ein Nager haben kann.

Ich stieg auf mein Rad und radelte weiter. Schauen, wie die "Ruhe" der WM in der Nürnberger Innenstadt ansonsten noch so ausschaut.

................................................. Gestern/Sonntag habe ich einen kleinen Rundgang gemacht. Um den Dutzendteich. Das Autorennen war gerade beendet und jedermann konnte hindurchflanieren. Ein Nest schwamm seitlich im See. Eine Familie mit ihrem kleinen Sohn auf dem Fahrrad flaniert auch hindurch. Der Sohn voraus und blieb auf meiner Höhe stehen, sagte: "Guck mal, da ist ein Bibernest!". Ich war überrascht, wie Biber anscheinend in dieser Stadt so aktuell sind, dass schon kleine Kinder wissen, was ein Biber eigentlich ist, und dass er Nester baut.
Ich wusste nicht, ob es sich um ein Bibernest handelte. Angesichts der vielen Schwäne, Enten, Perlhühner & co. tippte ich zwar eher auf diese. Die Möglichkeit, es könnte ein Bibernest sein, war jedoch gar nicht so abwegig.

Dienstag, 17. Juni 2014

Minga (München) reizt mich immer ... wieder ...

... wohl weils einfach eine Großstadt ist. Größer - ich glaub dreimal größer - als Nürnberg, meine Wohn- und Heimatstadt. Das Reisen, Rumfahren, Rumschauen hat den gewissen Reiz. Für mich zumindest. Glaube auch, für viele andere.
Wenn die Geldknappheit mich nicht zu arg plagt, dann gibts schnell mal eine Busfahrt. Die gibts ja jetzt oft zum Superschnäppchenpreis von insgesamt mal 10 Euro.
Bisher wars ja meist München. Da kenn ich mich inzwischen schon gut aus. Und durchwandere die dicksten Stellen - menschenmäßig bestimmt - per pedes. Ein paar gute Laufschuhe sind da zwingend und eine gute Fußcreme, weil letztens hatte ich zwei Tage lang dicke Blasen an den guten.

Diesmal wars das Unternehmen "mein Fernbus". Grün ist eh meine Lieblingsfarbe, was wohl schon positiv von vornherein anberaumt war. Leider ist mir das erst früh am Morgen eingefallen, weshalb der Account, der meinige, noch nicht recht wollte ... oder aber auch einen kräftigen Schluck vertragen hätte können, wollen oder sollen.
Jedenfalls hats dann doch noch geklappt mit dem Einsteigen. Obwohl alle schon drinnen saßen. Ich und noch zwei Kurzentschlossene mussten bis zum Schluss warten. Die liebe Technik war da wohl langsamer als der "gemeine Mensch".
Zweistöckig und mit abgedunkelten Scheiben ... fand ich schon toll! Und auch: da hatte jeder seinen extra Sitzplatz (Fensterplatz), was wohl schwer angesagt ist. Die angstvollen Blicke, dass sich einer neben ihn setzt, sind mir gleich in die Augen gesprungen. Ein Grinsen meinerseits war da schon drin.
Und wie lustig: EIN Sitzplatz war am Fenster (extra für mich1 :) dann noch frei. Schöööön ....
... das Glück mir wieder mal hold!
Zwei Stündchen und man ist am ZOB, dem zentralen Busbahnhof in Minga (platt für München).

Das Wetter zwar a weng wechselhaft, dennoch immer wieder nett mit Sonnenschein. Nicht zu heiß, um seine Pedes zu strapazieren. Ich finds sowieso besser, Städte und Stätten per Fuß zu erkunden, weil ... ja weil man sich dann alles viel besser einprägt, als wenn man schnell mal mit dem Auto hindurchrast.

Das zum Thema.

Ich geh ja leidenschaftlich gern in den Englischen Garten. Da ist immer was los. Die unterschiedlichsten Menschen treiben sich da herum und treiben da in Grüppchen meist ihr Unwesen. Wobei das Unwesen jetzt nicht negativ gemeint ist. Ich bin ja so ein richtig neugieriger Mensch, der sich einfach zum Gucken niederlässt. So auch da wieder. Schön, dass es so viele Bänke gibt.

Da sind dann Grüppchen von Jugendlichen, die sich zu einem netten Spielchen treffen. Das hatte ich in Nürnberg so noch nicht gesehen oder vielleicht auch einfach übersehen. Jedenfalls steht auf jeder Seite mit einem Zwischenraum von sagen wir mal zehn Metern (können auch zwanzig sein) so an die sechs Leutchen. In der Mitte dann eine Flasche. Diese ist die Zielscheibe. Auf jeder Seite kommt abwechselnd  einer dran und versucht mit einem Gegenstand (den konnte ich jetzt nicht so recht ausmachen) die Flasche zu treffen und eben zum Umfallen zu bringen.
Und wenns dann einer geschafft hat, gibts Punkte.

Das sind so die Dinge, die mir gefallen. Sehen, dass die Jugend nicht nur mit Smartphones herumläuft und tippt, bis die Fingerkuppen einen Schaden werfen.

Interessant auch, dass da mittendrinnen eine Pferdelaufbahn mit Sand im Rasen angebracht ist. Dumm für die Umliegenden, welche  dann bei vorbeigaloppierendem Pferd die Hustenattacken nicht vermeiden können. Wieder was zum Grinsen für mich.
Ein paar Runden, dann hatte die Reiterin offenbar genug von ihrem Spaß und machte sich davon. Dorthin wo sie hergekommen ist. Da waren die Darniederliegenden offenbar mehr als froh. :)

Manchmal fahrens mit Fahrrädern herum, worauf vorne ein kleiner Kasten angebracht ist. Darin sitzen entweder die lieben Hundchen (ja, die Dackelliebhaber) oder aber die kleinen Kinder. Das kenne ich von hier in Franken nicht. Gut, diese Großflächen kann man hier ja auch nicht aufweisen, um solche Dimensionen an Freizeitbeschäftigungen zu zeigen.

Am Gewässer kann man sich berauschen. Schön. Ein Eismann steht bereit und bietet für 1,30 € oder auch zum Angebot von 3,60 € für drei Kugeln seine selbstgemachten Leckereien an.
Das Radfahren ist in Minga schon sehr angesagt. Fällt mir immer wieder auf. Da fährt auch der Geschäftsmann mit Anzug, Krawatte und gesteilter Frisur mit seiner Aktentasche in die Arbeit.

Sowas kennt man hier nicht. Da ist Nürnberg scho a weng Provinz. Gut, muss man auch sagen, dass es keinen rechten Vergleich gibt. Ist halt anders. Größer halt.... dreimal größer, soviel ich weiß.






Sonntag, 20. April 2014

Natur pur

Die Aufnahmen habe ich letzten Sonntag gemacht. Ein 13., was aber gar nicht so negativ war.
Radtouren gehören zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Abschaltungen, egal von was.  Natur, draußen sein,  den Wind um die Ohren wehen lassen.
Dabei jetzt ja meist das Smartphone. Schön, damit kann man Videos drehen und auf die Schnelle festhalten, was einem gerade gefällt. Später ist man froh drüber, dass solche Aufnahmen immer wieder zum Anschauen sind.

Ich finde, dass Natur die meiste Erholung bringt. Das Rauschen der Gräser, umschmeichelt vom Frühlingswind. Oft noch etwas derb, fast rauh, dennoch schon mit wärmender Ahnung: Der Winter ist auf jeden Fall dahin.

Die Blumen blühn. Natürliche, unverfälschte, Wildkräuter. Allein das Ansehen strömt Kraft aus. Einzelne, die man kennt, kann man genüsslich verzehren. Und wirklich, nach ein paar Blättchen hat man das Gefühl, Stärke in sich aufgenommen zu haben.

Aus einem Heilkräuter- sowie Pflanzenführer habe ich mir hierfür Kenntnisse angeeignet. Auch schon teilweise aus der Kindheit bekannt. So kann ich die meisten Wildpflanzen erkennen und weiß auch, ob sie essbar sind oder nicht.

Dazu kommt sicher noch einiges.  Jetzt erst einmal meine festgehaltenen Aufnahmen und Videos.
Aufgenommen Nähe Erlangen. Bei einer Radtour um die Mittagszeit herum. Ein 13., der so gar nicht negativ ausfiel.



Das Vogelgezwitscher hat mir besonders gefallen. Ein kleines Wäldchen mitten auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche.  Naturschutzgebiet. Recht natürlich, wie ich fand.
Großgründlach. Zwischen Erlangen und Fürth. Nahe Nürnberger Stadtgebiet trotzdem.
Natur doch so natürlich.

Auf YouTube habe ich auch noch zwei integriert. Da ich noch nicht viele Videos probiert habe, sind sie natürlich teilweise nicht so perfekt. Trotzdem, das Wesentliche ist es.

Frühlingsrauschen und  Wildapfelbäume















Mein alljährlicher weißer Flieder,
blühend im April, auf dem Balkon. 
Gewachsen aus einem selbstgezogenen Trieb.
Mehr als 10 Jahre alt. Anfänglich ein kleiner Zweig.
Jetzt ein 2 m hoher recht ansehnlicher Busch.
Seit drei Jahren trägt er weiße Blüten.
Das freut mich sehr.
Dieser Busch in einem Kübel auf dem Balkon hat alle anderen
gekauften Bäumchen und Büsche überlebt.

Daran sieht man, wie stark die Natur ist.

Mittwoch, 2. April 2014

Nachdenklich. Ein Schrei. Hilfe.

Ein Schrei. Mittags. Es ist etwas mehr als 11 Uhr.
Sie schaut hinaus aus dem Küchenfenster.  Die Straße ist um diese Zeit eigentlich ruhig.
Selten läuft mal jemand vorbei. Autos fahren selten.
Vor dem Garagenhof liegt ein Mann. Älter. Korpulent. Gekrümt. Seitlich. Zusammengekauert. Rührt sich nicht.
Sie glaubt es nicht. Läuft hinaus um zu schauen, was mit ihm sei. Es kommt ein Mann hinzu. Dieser schaut zu dem Mann hinunter. Rührt er sich noch? Oder ... ist er am Ende ...
Sein Handy zieht er aus der Tasche. Ruft an.
Die Notrufnummer. Ein Notarzt ist bestellt.
Derweil vergehen viele Minuten.
Eine lange Zeit. Die vielleicht über Leben und Tod entscheidet.

Sie ist unschlüssig. Kennt sich nicht mit solchen Situationen aus. Schaut also unsicher zu. Auch der Mann schaut ratlos. Warten.
Warten bis Hilfe kommt.

Der Mann am Boden gibt ein Lebenszeichen von sich. Rührt sich. Bewegung des Armes.
Aufstehen kann er nicht. Der Hinzugekommene spricht mit ihm.
Sie beobachtet die Situation. Schlechtes Gewissen. Nicht helfen zu können. Aus Unwissen.
Aus Unkenntnis. Aus Überforderung mit einer neuen Situation.

Während des Wartens auf den Rettungswagen  kommt eine Gruppe mit Kindergartenkindern vorbei.
Vorne eine Kindergärtnerin. Inmitten die Zweierreihe mit Kindern. Hinten eine abschließende Kinderfrau.
Die Kinder schauen auf den liegenden Mann. Stellen Fragen. Die Kindergärtnerinnen wiegeln ab. Ist nicht schlimm. Der Mann schläft nur. Sind sie am Ende auch mit solchen Situationen überfordert?
Hätten sie lieber stehenbleiben sollen und den Kindern erklären, was mit dem Mann ist?

Solche Situationen machen nachdenklich. Nachdenklich auch deshalb, weil diese Kinder jetzt schon sehen, dass man wohl besser nichts macht als helfend einzugreifen, zumindest Interesse zeigen?
Sie lernen also schon von klein auf besser wegzuschauen.
Was für eine Welt ist das?
Einerseits überschäumende Hilfskampagnen für Hilfe in fremden Welten. Bei Nähe jedoch völliges Ignorieren ...

Sie fröstelt.
Inzwischen kommt ein Rettungswagen. Der Bewusstlose ist wieder mehr zu sich gekommen. War offensichtlich ein Schwächeanfall. Die Rettungsassistenten steigen aus und kümmern sich um den Mann. Ein Notarzt kommt hinzu. Sie versuchen ihn im Sitzen ins Fahrzeug zu bekommen. Ein Herzinfarkt.
Der Mann hatte nochmal Glück gehabt.


Dienstag, 11. März 2014

Frankenballoncup, Sonntag, 23.2.2014.

Ballonfahrten sind ja hier im Fränkischen schon eher selten. Von daher eine richtige Attraktion.
Sowas lässt man sich da nicht entgehen. Dazu noch sonntags. Da ist immer Zeit.
So richtig viel weiß ich darüber ehrlich gesagt nicht. Hatte den Wettkampf aus dem Internet. Da hieß es, der Verein Frankenballon e.V. startet vom Flughafen Nürnberg aus.
Bei mehr als guter Wetterlage gab es grünes  Licht. 25 teilnehmende Ballons sollten um
13.30 Uhr abheben und je nach Windrichtung fliegen. Nicht mehr als zehn Knoten in Bodennähe soll die Windgeschwindigkeit betragen, heißt es, dann klappt es.
Der sogenannte Fuchs startet. Der Ballon mit  dem Logo des Airports Nürnberg und der Fluggesellschaft  Air Berlin.
Am Boden wird ein Zielkreuz vom Piloten markiert. Ein Sandsack als Zielmarker. Diesen gilt es zu treffen. Die Aufgabe der sogenannten Verfolger. Sie kommen nicht nur aus Franken, sondern deutschlandweit. Es werden Punkte für eine Rangliste gesammelt. Fünf Aufgaben sind zu erfüllen, welche am Wettkampftag erstmals preisgegeben werden.

Der 1976 gegründete Verein zählt 50 Mitglieder.

Hörte sich gut an und war auch mehr als pünktlich ob der vielleicht erfolgreichen Fotografien an Ort und Stelle. Und obwohl ich schon um 12.30 Uhr praktisch "schussbereit" stand, sah ich nur noch drei auf-  und davonfliegen. Schade.
Die Besucher strömten danach noch immer. Konnten jedoch, wie auch ich, nur noch die immer kleiner werdenden bunten Kugeln in Richtung Fränkische Schweiz entfliegen sehen.

Naja ... vielleicht dann das nächste Mal.